Gestern war eine Großdemonstration gegen TTIP und CETA in München und ich war natürlich dabei. :D Die Prognosen rechneten mit 15.000 Demonstranten, am Ende waren es ganze 40.000!!!! Das war natürlich der absolute Hammer und die Stimmung war dementsprechend gut. Da muss sich unsere liebe Frau Merkel warm anziehen. Ich bin wirklich gespannt, wie viele Menschen am 10 Oktober in Berlin auf die Straße gehen werden, wenn es schon in Müchen so viele waren. Wenn das Abkommen trotz so viel negativer Resonanz beschlossen werden sollte, hat das jedenfalls nichts mehr mit Demokratie zu tun - so viel steht fest.
Die Demo gestern startete am Stachus, anschließend liefen wir durch die Münchner Altstadt und endeten am Odeonsplatz, dort fand auch die Abschlusskundgebung statt. Die Sonne saß uns während des Aufmarschs ordentlich im Nacken, viele hatten vorgesorgt und Sonnencreme, Hüte und Schirme mitgebracht. Wie man überall in den Nachrichten hört und nachlesen kann, verlief alles friedlich und die Polizei war sehr zufrieden. Es herrschte ein ganz schönes Aufgebot an "Freunden und Helfern" ;D, sie standen an allen Ecken in voller Montur. Sie konnten einem richtig Leid tun bei der brennenden Hitze.
Am Odeonsplatz konnten wir den Schatten und das abwechlungsreiche Programm genießen. Es hat mir wirklich super gefallen, besonders die Rede von Jean Ziegler war wirklich bemerkenswert. Die Hoffnung, die er uns alle mit auf den Weg geben wollte, hat mich direkt ins Herz getroffen, das so sehr für die Tiere schlägt und immer wieder von Zweifeln und Rückschlägen geplagt wird. Auch wenn Jean Ziegler zum Großteil über Hunger, Profit und Macht gesprochen hat, so sagte er doch einige Sätze, die mir wieder neuen Mut gegeben haben, dass doch irgendwann alles gut werden kann - until every cage is empty. Auch kleine Risse in der Mauer können sie irgendwann zum Einsturz bringen - und die Risse sind da, so die Botschaft.
"Als Revolutionär muss man das Gras wachsen hören", das hat Che Guevara einmal zu ihm gesagt. Wir dürfen also nicht aufgeben und müssen immer weiter kämpfen, auch wenn nur kleine, hauchfeine Fortschritte gemacht werden.
Zum Abschluss des Tages gab es noch ein klitzekleines Konzert von Hans Söllner. Und irgendwie war dann eine so schöne und hoffnungsvolle Stimmung am Odeonsplatz, dass wir einfach noch ein bisschen sitzen geblieben sind und den Moment genossen haben. Ich hoffe euch mit folgenden Bildern ein kleines bisschen davon abgeben zu können, zumindest all denjenigen, die nicht selbst dabei waren.