Dienstag, 20. März 2018

Guten Morgen Welt...


... wobei ich mir nicht sehr sicher bin, ob man hinsichtlich derjenigen, die diesen Post lesen werden, wohl wirklich von der "Welt" sprechen kann... :D Und trotzdem: In meiner "Welt" geht es oft drunter und drüber und ich habe deswegen in letzter Zeit immer öfter den Wunsch, wieder aufzuschreiben, was das Leben so bringt. Es ist viel passiert und ich war ziemlich perplex, als ich letztens auf meinen Blog gekuckt und festgestellt habe, dass der letzte Eintrag tatsächlich 3 Jahre her ist. Unglaublich. In dieser Zeit ist mir so viel begegnet, gute und sehr schmerzliche Momente, aber vor allem bin ich auf meinem Weg ein gutes Stück weiter gegangen. Der Master ist in Sicht und ich schon ganz nervös, was wohl dann kommen wird. Ich vermisse das Germanistik-Studium jetzt schon und bedaure es so, dass es so lange gedauert hat, bis ich das Gefühl hatte, mich einigermaßen auszukennen und die Auseinandersetzung mit Literatur zu meinem Leben gehört, wie die unverzichtbare Tasse Kaffee nach dem Aufstehen. Ich liebe die Literatur, weil sie mir gezeigt hat, dass in einem Wort schon die ganze Welt liegen kann und dass sie so viel mehr ausdrückt, als sie auf den ersten Blick offenbart. Das, was hinter den schwarzen Buchstaben auf weißen Papier liegt, erkennen zu lernen, ist eine so unwahrscheinliche Bereicherung, die mir mein Studium gebracht hat. Und dafür bin ich sehr dankbar - auch dem, der mich auf diesen Weg geleitet und mir das Gefühl gegeben hat, dass ich das schaffen kann - mein Lebensgefährte, der mich nun schon seit 8 Jahren begleitet. Er hat nie daran gezweifelt, dass ich mein Abitur auch nach der Ausbildung noch schaffen kann und dass diese UNIVERSITÄT, die für mich nur irgendein fremder und unerreichbarer, aber doch so anziehender und spannender Ort war, auch mein Platz sein kann. Und jetzt sitzen wir am Wochenende da und betrachten zusammen mein Bachelorzeugnis und lächeln uns dabei an: geschafft. Für andere mag das der ganz normale Weg sein, den sie, ohne größere Anstrengungen hinter sich gebracht haben, für mich war es eine Aufgabe, die mit vielen Hürden verbunden war. Ich habe mich von einer Schülerin, die dem Schulsystem irgendwie abgeschworen hatte und sich darum mit fünf Mal "mangelhaft" und zwei Mal "ungenügend" davon verabschiedet hat, zu jemandem entwickelt, der auf dem Bachelorzeugnis nun die "sehr gut" stehen hat. Das ist für mich oft unglaublich, aber im nachhinein betrachtet war dieser Weg genau so notwendig, denn nur so konnte ich "meinen" Begleiter kennen lernen und nur dadurch hat er mir die Chancen gezeigt, die ich eben genutzt habe. Dabei habe ich ihm einfach immer vertraut und tue es noch, ohne seine Erfahrung und der Gewissheit, dass ich mich immer auf das verlassen kann, was er mir sagt, hätte ich das nie geschafft - ich hätte mich einfach nicht getraut. Wenn mir einer vor 8 Jahren gesagt hätte, dass ich mal so enden würde wir jetzt, hätte ich das nie - nie - niemals geglaubt. Ich war ängstlich und verschüchtert, als wir uns kennen lernten. Nach München zu fahren, um etwas zu unternehmen, war für mich eine riesenhafte Hürde, die fast unüberwindlich vor mir ragte. Jetzt gehe ich dort zur Uni und es ist alles so alltäglich für mich, wie für "normale" Menschen auch. Dafür bin ich unendlich dankbar. Und für die unerschöpfliche Geduld, die er immer wieder mit mir hat und die stunden-, wochen-, monate-, jahrelange Unterstützung, die er mir entgegenbringt und ohne die es einfach nicht gegangen wäre. So sind und waren wir immer gemeinsam und damit hat sich der Reichtum, aus dem ich schöpfen kann, quasi verdoppelt. Das Leben hat mir eine Person zur Seite gestellt, die immer bedingungslos da ist und dank der ich mich immer wieder mit einem flüchtigen Seitenblick vergewissern kann, dass ich das schon richtig mache. Und das war und ist unglaublich wichtig für mich, es nimmt mir meine Unsicherheit und hat so vieles überhaupt erst möglich gemacht. <3
Lange Rede kurzer Sinn: Schau mich an und Du wirst erkennen, dass Du ALLES schaffen kannst - Du musst es nur wollen und manchmal eben einen Herzensmenschen haben, der Dich auffängt, dem Du immer vertrauen kannst, der Dich besser kennt als Du Dich selbst und Du ihn darum immer um Rat fragen kannst, weil er weiß, was gut für Dich ist. Sei nicht ängstlich, ich war es viel zu lange und habe darum viel zu viel verpasst. Trau Dich einfach und mach das, wozu Du Dich berufen fühlst, auch wenn dieses Ziel unerreichbar scheint. 
Und auch mich haben Erlebnisse auf diesem Weg immer wieder zurück geworfen. Vor allem als vor eineinhalb Jahren mein Papa von einen Tag auf den anderen verstorben ist. Das war unglaublich schmerzhaft und ist es noch. Jeden Tag denke ich mir, wo er denn nun eigentlich hin ist und glaube eigentlich insgeheim nicht, dass er nicht mehr auf dieser Welt sein könnte. "Das kann doch nicht sein", denke ich mir dann. Es fühlt sich so unlogisch an. Am ersten Tag lag ich da, hab geweint und mir mal wieder gedacht: Das schaffe ich nicht. Aber auch das hat funktioniert. Als ich am Flughafen auf meine Familie gewartet habe, sich endlich die Glasschiebetür öffnete und ich meine Mama und meine Schwester das erste Mal nach diesem Schicksalsschlag wieder sah, war ich so erleichtert. Erleichtert deswegen, weil meine Mama mich anlächelte, mich in den Arm nahm und sagte: "Wir schaffen das!" In diesem tief traurigen Moment, der alles über Dir zusammen brechen lässt, kommt sie, ihren eigenen Schmerz überwindend und sagt, dass wir das schaffen, dass ich mir keine Sorgen machen soll. Und so wurde dieser Augenblick, so unaushaltbar er doch eigenntlich war, auch zu einer wertvollen Erfahrung, zu einer, die uns noch viel mehr verbunden hat, als wir es vorher schon waren, gemeinsam haben wir es geschafft und schaffen es jeden Tag aufs Neue, ich bin so stolz auf uns. Der Schmerz ist natürlich da, aber wir leben weiter und tragen ihn in unserem Herzen mit uns. Wir erinnern uns immer an die schönen Momente und die wertvollen Dinge, die er uns mitgegeben hat und so können wir auch das überstehen. Und schon wieder eine Hürde, die unüberwindbar schien, aber eben nur so schien. Mit Hilfe meiner Familie konnten wir uns gegenseitig zeigen, dass es doch geht, dass man es doch schaffen kann. 
Und zuletzt hat diese schmerzliche Erfahrung gezeigt, wer die wirklich wichtigen Menschen sind und sich entpuppt, dass man nicht jeden braucht, nur weil es die Normen des "Normalseins" so vorschreiben. Wir haben vieles überwunden und diejenigen zurück gelassen, die uns nicht gut tun. Man muss nicht jeden Menschen festhalten, der mit Pauken und Trompeten dagegen ankämpft, man muss eben manchmal auch egoistisch sein, wenn man sonst am Egoismus anderer zerbrechen würde. Und wenn Du das tust, wirst Du sehen, dass diese "Lücken", die diese Energiesauger zurück gelassen haben, Platz machen für neue Begegnungen und Menschen, die Dich wirklich interessieren und die sich für Dich interessieren, weil ihr mehr Gemeinsamkeiten habt als nur die, aus der gleichen Familie zu kommen. Ihr werdet euch finden, weil ihr, wenn auch vielleicht unbewusst, nacheinander gesucht habt und so wird eine innige Beziehung entstehen, die zum Bestehen gemacht ist. Einer dieser wertvollen Menschen, die ich hiermit meine, ist die liebe "schlaumaierin", mit der es immer so schön ist, wenn wir uns treffen <3 Sie ist einfach ein Herzensmensch und es verbindet uns so vieles. Das schafft Vertrauen und darauf kann man ALLES bauen.
So ist dieser jetzt schon ganz schön lange Post nach dieser langen Zeit wohl ein Aufruf zum Mutig-Sein und ein optimistisches kleines Stück Text, in dem viel steckt. Ich hoffe, Du hast Deine Freude damit. <3

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